Ihr Haus steht nicht nur ein Leben lang im Freien, ist also ständig wechselnden Witterungseinflüssen wie Hitze, Kälte, Regen, Schnee und Stürmen sowie Umwelteinflüssen in Form aggressiver Luft ausgesetzt. Es unterliegt auch im Inneren einem natürlichen Verschleiß und Alterungsprozess. Deshalb muss Ihr Eigentum mit seinen zum Teil hochtechnischen Anlagen sachgerecht bedient und regelmäßig gepflegt und gewartet werden, um möglichst lange in Schuss zu bleiben.
RICHTIGES HEIZEN UND LÜFTEN
Die Feuchte der Raumluft Ihres Hauses bzw. Ihrer Wohnung hat nicht nur Einfluss auf Ihr Behaglichkeitsempfinden. Bei einer zu hohen Raumfeuchte von 80 Prozent und mehr droht auch Schimmel an den Wänden. Also gilt es, durch richtigen Heizen und Lüften Schimmel vorzubeugen, damit Ihr Eigenheim möglichst lange in Schuss bleibt und seinen Wert erhält.
Während der Heizperiode sollten Sie auch in wenig genutzten Räumen, insbesondere im Schlafzimmer, die Heizung niemals ganz abstellen. Halten Sie die Türen weniger temperierter Räume immer geschlossen, damit sich nicht die wärmere und feuchtere Luft aus den anderen Zimmern an den kalten Oberflächen abkühlen und niederschlagen kann. Vergessen Sie nach dem Lüften in der kalten Jahreszeit nicht, die Fenster wieder zu schließen, damit die Wände nicht auskühlen und zu viel Heizenergie verloren geht.
Die Raumfeuchte kann nur durch regelmäßigen Luftaustausch auf einem behaglichen Niveau gehalten werden. Wenn Sie nicht ausreichend lüften, riskieren Sie Bau- und sogar Gesundheitsschäden, sofern Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung nicht ohnehin über eine Lüftungsanlage verfügt. Anderenfalls sollten täglich bewohnte Räume mindestens dreimal am Tag gelüftet werden. Dazu ein oder mehr Fenster für fünf bis maximal zehn Minuten weit öffnen (Stoßlüften) und wenn möglich Durchzug schaffen.
Beim Kochen und Duschen entstehende Wasserdampfmengen am besten gleich durch Stoßlüften gezielt weglüften. Keine gute Idee ist es, ein Fenster zur Lüftung den ganzen Tag gekippt zu halten. Bei geringen Außentemperaturen kühlen die Wandbereiche, die an das gekippte Fenster angrenzen, aus und es kann zu Schimmelbefall in der Nähe des Fensters kommen. Das ist dem langfristigen Erhalt Ihres Hauses bzw. Ihrer Wohnung nicht zuträglich. Mehr über richtiges Heizen und Lüften erfahren Sie im Artikel Richtig Heizen, richtig Lüften über Klick auf den Banner.
TECHNISCHE ANLAGEN ÜPERPRÜFEN UND WARTEN
Alle technischen Geräte, Bauteile und Einrichtungen Ihres Eigenheims müssen in regelmäßigen Abständen überprüft und gewartet werden, um Schäden zu vermeiden und den ordnungsgemäßen Betrieb sicherzustellen. Schon bei Einzug in die neue Wohnung oder das neue Haus empfehlen wir, dass Sie sich mit den Bedienungsanleitungen der Gerätehersteller und der Funktion insbesondere der Heizungsanlage vertraut machen.
Zur Sicherstellung Ihrer Gewährleistungsansprüche müssen für Heizungs- und Lüftungsanlagen, Pumpen und andere elektrische Anlagen und Geräte Wartungsverträge mit Fachfirmen abgeschlossen werden. Durch die in der Regel jährliche Wartung ist sichergestellt, dass die Funktionen, die beim Neuzustand Ihres Hauses erreicht werden, auch während der Nutzungsdauer erhalten bleiben können.
Darüber hinaus sind eigene regelmäßige Kontrollen der technischen Anlagen das beste Mittel zur Schadensfrüherkennung. So können Sie selber Anschlussleitungen, Verschraubungen und ähnliches bei Ihrer Heizungsanlage auf Dichtigkeit prüfen. Wie schnell tropft es irgendwo und wird zu spät bemerkt. Durch eine regelmäßige Inspektion können Sie größere Schäden leicht vermeiden. Dasselbe gilt für Sanitärobjekte und Armaturen, bei denen neben der Dichtigkeit auch deren Befestigung regelmäßig überprüft werden kann.
Das elektrische Netz ist wartungsfrei. Trotzdem gehören auch Schalter und Steckdosen gelegentlich auf festen Sitz in der Wand kontrolliert und sind beschädigte Schalter und Steckdosen umgehend auszutauschen, um größere Schäden zu vermeiden. Darüber hinaus ist bei der elektrischen Anlage ratsam, mindestens zweimal im Jahr die Prüftaste der Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) zu betätigen. So wissen Sie mit Sicherheit, dass bei Kontakt mit stromführenden Teilen sofort die Stromzufuhr abgeschaltet wird.
OBERFLÄCHEN KONTROLLIEREN, REINIGEN UND KONSERVIEREN
Boden- und Treppenbeläge aus Massivholz sind mehrere Jahrzehnte haltbar. Nach starker Abnutzung lassen sie sich einfach abschleifen. Es reicht, sie trocken zu reinigen bzw. wenn feucht dann mit möglichst wenig Wasser. Im Winter ist es empfehlenswert, Parkett nicht mir Straßenschuhen zu betreten, da Steinchen unter den Schuhsohlen haften bleiben und die Oberfläche des Parketts beschädigen können. Dünne Absätze von Damenschuhen können ebenfalls zu Abdrücken im Parkett führen. Zum Schutz und Werterhalt des Parketts ist es sinnvoll, Filzgleiter unter Stuhl- und Tischbeinen zu verwenden. Natursteinoberflächen ebenfalls nur feucht wischen und Kalksteine wie z.B. alle Marmorarten niemals mit Säuren wie Essig oder Essigwasser behandeln.

Auch Fenster und Fenstertüren aus Kunststoff oder Aluminium müssen regelmäßig innen und außen gereinigt werden, um in Schuss zu bleiben. Nur mit feuchtem Lappen abwischen und milden Reiniger verwenden. Keinesfalls mit mechanisch wirkenden Mitteln wie Sandpapier, Stahlwolle oder Drahtbürsten arbeiten. Die beweglichen Teile von Fenstern und Fenstertüren sollten jährlich auf korrektes Schließen überprüft, ggf. nachgestellt und die Beschläge z.B. mit Vaseline gefettet werden. Dichtungen bei Beschädigungen umgehend austauschen. Sind sie verhärtet, können sie mit einem Gummipflegemittel wieder geschmeidig gemacht werden.
Häufig unterschätzt wird die thermische Belastung von Fensterglas. Bei zu großer Hitze kann es zu Spannungsrissen in der Fensterscheibe kommen. Vermeiden Sie deshalb das großflächige Bekleben und Bemalen von Glas. Auch können nachträglich angebrachte Sonnenschutzfolien unliebsame Folgen auslösen. Bei Schiebetüren und -fenstern die Elemente nicht vollständig übereinander schieben. Die Hitze kann sonst nicht entweichen.
Nach einem Sturm oder Unwetter sollten Sie eine Inspektion der Dachoberfläche vornehmen, da das Dach dem Sog des Sturms besonders ausgesetzt ist oder herabfallende Äste einen Schaden verursacht haben können. Auch wenn das Dach eine sehr hohe Lebenserwartung hat, sollten Sie die Dachhaut regelmäßig auf Verschmutzung, Bewuchs und Schäden an Eindeckung und Anschlüssen überprüfen. Stellen Sie verrutschte oder gebrochene Dachziegel fest, sollten Sie umgehend einen Dachdecker mit der fachgerechten Ausbesserung beauftragen.
Bei der Holzkonstruktion des Daches sowie der Dampfsperre und Wärmedämmung schauen Sei nach eventuellen Anzeichen von Feuchtigkeit wie Flecken oder Schimmel. Gehen Sie bei Bedarf der Schadensursache auf den Grund und leiten Sie Gegenmaßnahmen ein. Kontrollieren Sie auch alle Regenrinnen und Abflussrohre auf Dreck, Laub und unerwünschten Bewuchs. Deren rechtzeitige Beseitigung verhindert Verstopfungen und Wasserschäden.
Im Laufe der Jahre können an der Hausfassade Risse entstehen. Sie werden verursacht durch Setzungen des Bauwerks, aber auch durch Erschütterungen in der unmittelbaren Umgebung. Feine Risse (Haarrisse) stellen keine Gefahr dar, wenn sie nur oberflächlich und in begrenzter Länge vorhanden sind. Sie können einfach mit Fugenmasse verspachtelt werden.

Feuchteschäden sind durch Algen- und Moosbewuchs oder durch Kalkausblühungen bzw. Salzauswaschungen erkennbar. Da daraus größere Folgeschäden resultieren können, ist es wichtig, die Ursache zu ermitteln und zu beheben, um Ihr Eigenheim in Schuss zu halten. Große Risse und Abplatzungen müssen aufgestemmt und neu vermörtelt werden, um noch größere Schäden zu vermeiden.
INSPEKTIONSPLAN FÜR IHR HAUS BZW. IHRE WOHNUNG
Bei den Baupartnern von MYMassivhaus erhalten frischgebackene Haus- bzw. Wohnungseigentümer bei Schlüsselübergabe ein 25-seitiges Haushandbuch mit Bedienungsanleitung, Pflegehinweisen und einem genauen Inspektions- und Wartungsplan für Ihr Eigentum. Dieser beschreibt, wie der Inspektionsplan für Ihr Auto, genau, was in welchen Abständen zu kontrollieren und ggf. zu reinigen bzw. auszutauschen ist, damit Ihr Eigenheim möglichst lange in Schuss bleibt und seinen Wert erhält. Sofern Sie von Ihrem Haushersteller keinen solchen Plan erhalten haben, legen Sie sich eine eigene Checkliste nach den folgenden Hinweisen an, die Sie in regelmäßigen Abständen anschauen und abarbeiten sollten.
Trotz regelmäßiger Inspektionen und pfleglichem Umgang lässt es sich allerdings nicht gänzlich vermeiden, dass nach einer gewissen Zeit Reparaturen und Modernisierungen an Ihrem Haus bzw. Ihrer Wohnung fällig werden. So müssen Sie davon ausgehen, dass nach spätestens zwanzig Jahren innen und außen ein Anstrich nötig ist. Nach 30 Jahren steht wahrscheinlich in Küche und Bädern eine Modernisierung an. Die Außenfassade eines massiven Hauses hält dagegen – vom erwähnten Anstrich abgesehen – je nach Witterungs- und Umwelteinflüssen mehr als 50 Jahre, ohne dass eine Renovierung nötig wird.
Die genannten Zeitspannen setzten allerdings eine regelmäßige Inspektion und Wartung voraus. Erledigen Sie diese Arbeiten nicht oder nur halbherzig, gerät Ihr Eigenheim irgendwann in einen Wartungsstau, dessen Behebung zeitaufwändig und teuer wird.

UNTERJÄHRIGE PRÜFUNGEN
Alle 2-6 Monate sollten Sie den Druck der Heizungsanlage sowie vorhandene Filter der Frischwasser- und Lüftungsanlage prüfen und die Filter ggf. reinigen oder wechseln. Füllen Sie in selten benutzte Abflüsse Wasser für den Geruchsverschluss. Bestätigen Sie zweimal im Jahr die Prüftaste der FI-Schalter.
Kontrollieren Sie ebenfalls halbjährlich Ihre Dachoberfläche einschließlich Regenrinnen auf Beschädigungen und entfernen Sie Laub, Unrat und Bewuchs. Reinigen Sie ggf. auch die Entwässerungsabläufe von Balkonen und Dachterrassen.
JÄHRLICHE WARTUNGEN
Einmal jährlich sind Heizungs- und Lüftungsanlage durch eine Fachfirma zu warten. Prüfen Sie selbst sichtbare Leitungen und Verschraubungen auf Dichtigkeit. Lösen Sie zudem einmal im Jahr einen Probealarm der Rauchmelder aus und lassen Sie eine eventuell vorhandene Blitzschutzanlage ebenfalls durch eine Fachfirma warten.
Die beweglichen Teile von Fenstern, Türen und Toren sollten jährlich auf korrektes Schließen überprüft und ggf. nachgestellt werden. Einfetten nicht vergessen, Dichtungen kontrollieren und bei Beschädigung umgehend austauschen. Bei Holzfenstern zusätzlich Sichtkontrolle des Außenanstrichs.
Auch Rollläden und Raffstoren sind einmal pro Jahr auf Verschleiß und Beschädigungen zu prüfen. Im Dachbereich sollten Sie die sichtbaren Holzteile auf Schädlings- und Pilzbefall sowie Feuchteschäden kontrollieren.
MEHRJÄHRIGE INSPEKTIONSINTERVALLE
Alle 3-5 Jahre sollten Sie im Keller die Wände und Fenster auf Risse und Feuchtigkeitsschäden untersuchen. Heizungs- und Wasserrohre sind auf Rost und andere Alterserscheinungen zu kontrollieren. Steckdosen und Schalter gehören auf Beschädigungen und festen Sitz in der Wand überprüft.
Ebenfalls alle 3-5 Jahre zu kontrollieren und ggf. zu reparieren sind Fugen von Fliesen- und Natursteinbelägen. Bei Teppichböden empfiehlt sich im selben Intervall eine Grundreinigung mit Shampoo.
Bei einem Flachdach sollte alle 3-5 Jahre eine Sichtkontrolle der Kiesschicht erfolgen. Gleichzeitig sind die Außenfassade und der Haussockel auf witterungsbedingte Verschleißerscheinungen sowie durch Algen- und Moosbewuchs erkennbare Feuchteschäden zu untersuchen. Sofern Schäden aufgetreten sind, ist unbedingt deren Ursache festzustellen, um größere Folgeschäden zu verhindern und das Eigenheim in Schuss zu halten. Feine Haarrisse mit Fugenmasse verspachteln und imprägnieren oder mit einem wasserabweisenden Anstrich versehen. Weitergehende Schönheitsreparaturen größerer Risse und Abplatzungen erfolgen bei Bedarf.
Alle 10 Jahre sind batteriebetriebene Rauchmelder zum Austausch fällig. Zudem sollten Sie in diesem Intervall das Kanalsystem Ihrer zentralen Lüftungsanlage von einer Fachfirma reinigen lassen.