Hausplanung und Energieeffizienz

Mit der Planung Ihres neuen Hauses legen Sie auch die Grundlage für dessen Energieeffizienz. Nicht selten wird unterschätzt, welchen Effekt die Hausplanung auf den Energiebedarf eines Hauses hat. Wir erklären im Folgenden die drei wichtigsten Faktoren:

Je geringer der Energiebedarf für Licht und Wärme, desto energieeffizienter ist ein Haus. Bauherren, die diesen Aspekt bei ihrer Hausplanung besonders im Blick haben, können nicht nur von staatlicher Förderung profitieren, sondern sparen später auch bei den Unterhaltskosten für Ihr Traumhaus bares Geld. Denn sie haben von vornherein einen niedrigeren Energiebedarf und sind dadurch unabhängiger von Kostensteigerungen der Energieträger in der Zukunft. 

DAS A/V-VERHÄLTNIS

Um eine bestimmte Wohnflächengröße bzw. Kubikmeter Raumvolumen zu erreichen, kann ein Haus mit mehr oder weniger Außenwandfläche geplant werden. Die Relation von Außenoberfläche zu Raumvolumen ist das sogenannte A/V-Verhältnis.

Je geringer das A/V-Verhältnis, desto niedriger ist der spätere Heizenergiebedarf eines Hauses. Denn über die kleinere Außenoberfläche kann schlicht weniger Wärme aus den Wohngeschossen verloren gehen. Zudem bedeutet weniger Außenwandfläche weniger Materialaufwand, was zu geringeren Baukosten führt.

Das beste, das heißt, das geringste A/V-Verhältnis hat ein quadratischer Grundriss. Aber auch ein rechteckiger Hauskörper besitzt noch eine gute Relation zwischen Raumvolumen und Außenwandfläche. Schlechter ist z.B. der beliebte Winkelbungalow, der ein höheres A/V-Verhältnis hat als ein Bungalow mit rechteckigem oder quadratischem Baukörper. Unabhängig vom Grundkörper sind zusätzliche Erker oder Gebäudevor- und -rücksprung Elemente, die das A/V-Verhältnis vergrößern.

Nachhaltigkeit beim Hausbau
Mehr Infos zur Nachhaltigkeit eines Massivhauses gibt's hier.

DIE ENERGIEEFFIZIENTE GEBÄUDEHÜLLE

Je dichter und homogener die Außenwände eines Hauses, desto weniger Wärme geht über die Gebäudehülle verloren und desto geringer ist der Heizenergiebedarf. Insoweit versteht es sich von selbst, dass eine gut gedämmte Gebäudehülle mit geringem Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) maßgeblich zur Energieeffizienz eines Hauses beiträgt. Nicht jedem ist aber bewusst, dass eine gut gedämmte Hauswand immer energieeffizienter als jedes Fenster mit noch so gutem U-Wert ist. Deshalb sollten Sie Ihr Haus aus Gründen der Energieeffizienz mit nicht zu großen Fensterflächen planen.

Darüber hinaus gilt es, Wärmebrücken, d.h. thermische Schwachstellen in der Gebäudehülle, über die Wärmeenergie verloren geht und Kälte von außen eindringen kann, zu vermeiden. Hauptsächlich kommen Wärmebrücken an Bausteilanschlüssen und Verbindungsstellen vor, also im Bereich von Fenstern und Türen, Hausecken oder im Dach. Entsprechend reduziert ein kompakter, quadratischer Grundriss mit wenigen Vorsprüngen, Winkeln und Erkern nicht nur das A/V-Verhältnis, sondern hilft auch Wärmebrücken zu vermeiden.

Je homogener die Außenwände gedämmt sind, z.B. die Rollladenkästen und das Mauerwerk, umso weniger entstehen Wärmebrücken in der Fassade. Darüber hinaus sollten Bauteile wie ein Balkon oder eine Dachterrasse durch spezielle Dämmelemente (Isokorb) thermisch von der Gebäudehülle getrennt werden, damit dort die Wärme aus dem Gebäudeinneren nicht zu schnell nach außen abgeleitet wird.

RAUMPLANUNG UND ENERGIEEFFIZIENZ

Auch mit einer klugen Planung  der Raumanordnung in Ihrem neuen Haus können Sie Energie einsparen. Reine Schlafzimmer, in denen niedrigere Temperaturen ausreichend sind, müssen weniger geheizt werden als Wohn- und Kinderzimmer. Deshalb sollten diese Zonen idealerweise nicht direkt nebeneinander liegen. Ein Arbeitszimmer könnte z.B. ein geeigneter Übergang zwischen Schlaf- und Wohnbereich sein.

Gestalten Sie Wohn- und Esszimmer mit Küche als einen offenen Raum, sparen Sie ebenfalls Heizkosten. Denn so kann die Abwärme vom Kochen regelmäßig zur Heizung des Wohn- und Essbereichs genutzt werden.

Grundsätzlich sollten alle Zimmer zur Verbesserung der Energieeffizienz einen einfachen, nicht zu verwinkelten Grundriss haben. So können sie leichter beheizt und ohne schattige Ecken belichtet werden. Das hilft sowohl in Bezug auf künstliche als auch bei natürlicher Belichtung.

NATÜRLICHE BELICHTUNG UND BELÜFTUNG

Bei der natürlichen Belichtung der Zimmer Ihres neuen Hauses spielt deren Ausrichtung eine wichtige Rolle. Planen Sie Räume, in denen Sie sich und ihre Familie am häufigsten und längsten aufhalten, also Wohn-, Ess- und Kinderzimmer, wenn möglich nach Süden ein. So kommt bei tiefstehender Sonne im Winter sowohl Wärme als auch natürliches Tageslicht in die Zimmer. Das spart Heizenergie und Strom für die künstliche Beleuchtung. Um im Sommer bei hochstehender Mittagssonne heizen sich die nach Süden ausgerichteten Räume nicht so stark auf. Zudem brauchen Zimmer nach Süden weniger Fensterfläche, um natürlich hell zu wirken. Auf die Nordseite des Hauses gehören Räume wie Schlafzimmer, Bad und Hauswirtschaftsraum, die weniger warm sein müssen und auch mit weniger Tageslicht auskommen.

Bedenken Sie zu guter Letzt, Ihre Fenster und Innentüren so zu positionieren, dass leichter ein Durchzug entstehen kann, wenn Sie die Zimmer lüften. Das beschleunigt den Luftaustausch und es geht beim Lüften weniger Wärme bzw. Heizenergie verloren. Auch so trägt eine kluge Hausplanung zur Energieeffizienz Ihres neuen Hauses bei.

Brauchen Sie Unterstützung bei der Hausplanung? Ihr nächstgelegener MYMassivhaus-Baupartner hilft Ihnen gerne weiter. Er plant Ihr energieeffizientes Traumhaus ganz nach Ihren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen. Dabei dürfen Sie darauf vertrauen, dass der erfahrene Experte alle obigen Aspekte der Energieeffizienz bei Ihrer individuellen Hausplanung bestmöglich berücksichtigt.

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