Hybridhaus bauen – Vorteile und Umsetzung

Ein Hybridhaus kombiniert verschiedene Baustoffe in einem Gebäude. In erster Linie wird der Begriff verwendet für ein Haus, in dem der Werkstoff Holz eine große Rolle spielt. Wir erläutern im Folgenden, welche Vorteile ein solches Hybridhaus bietet und zeigen Wege zu dessen praktischer Umsetzung auf:

Der aus dem Griechischen stammende Begriff „Hybrid“ bezeichnet etwas Gemischtes oder Gekreuztes. Allgemein geläufig ist die Bezeichnung mittlerweile beim Auto, es gibt sie aber auch im Hausbau. Hier bezieht sich der Begriff üblicherweise auf Bauwerke, in dem Holz mit anderen Baustoffen kombiniert wird.

WAS IST EIGENTLICH EIN HYBRIDHAUS?

Bei der Hybridbauweise wird für gewöhnlich in einem Gebäude der Baustoff Holz mit anderen Werkstoff verbunden. Dadurch entstehen Gebäudeeigenschaften, die sich durch den alleinigen Einsatz einzelner Baustoffe nicht erreichen lassen. So trägt jedes Material mit seinen Stärken zu einer Optimierung des Bauwerks bei.

Stahlbeton sorgt bei einem Gebäude für Stabilität und erfüllt vor allem im Geschosswohnungsbau hohe Anforderungen an den Schall- und Brandschutz. Mauersteine besitzen ebenfalls eine hohe Tragfähigkeit und Stabilität. Dies ist verbunden mit einer hervorragender Wärmespeicherfähigkeit und einem angenehmen Raumklima. Der Holzbau erlaubt einen hohen Vorfertigungsgrad und ermöglicht geringe Wandstärken mit hohen Dämmwerten. Zudem steht der Werkstoff Holz für CO2-neutrales Bauen.

Zu bedenken ist bei einem Hybridhaus lediglich, dass die verschiedenen Baustoffe gut und sicher miteinander verbunden sein müssen. Ob geschraubt, gedübelt oder geklammert wird, ist eine Frage des richtigen Anschlussdetails. Hier ist Erfahrung mit dem funktionierenden Verbund von Baustoffen sowohl in der Planung als auch in der Bauleitung gefragt. Bei Ihrem nächstgelegenen MYMassivhaus-Baupartner sind Sie dafür auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

Nachhaltigkeit beim Hausbau
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VORTEILE DER HYBRIDBAUWEISE

Holz ist eine nachwachsende Ressource. Nicht zuletzt deshalb ist der Holzbau als Beitrag für ein ressourceneffizientes Bauen Teil der Regierungsstrategie für den Klimaschutz.

Bei der Hybridbauweise wird der energie- und CO2-intensive Baustoff Stahlbeton nur gezielt dort eingesetzt, wo es um die Statik und Stabilität des Gebäudes geht. Insbesondere im Geschosswohnungsbau lassen sich durch die geschickte Kombination von Stahlbeton mit Holz der Energiebedarf und die CO2-Emission für den Hausbau signifikant reduzieren. So ist der mehrgeschossige Hybridbau nachhaltiger als ein reiner Betonbau. Aber auch beim Einfamilienhaus, wo Beton nur eine untergeordnete Rolle spielt, verbessert ein höherer Holzanteil die CO2-Bilanz in der Bauphase.

Ungeachtet seines hohen Holzanteils profitiert das Hybridhaus an den Stellen, wo es nötig ist, von den Schallschutz- und Brandschutzeigenschaften von Beton bzw. massiven Mauersteinen. Gleichzeitig kann durch die Holzelemente ein hoher Vorfertigungsgrad erreicht werden. Die einzelnen Elemente werden in einer Werkhalle vorgefertigt und müssen auf der Baustelle nur zusammengefügt werden. Das reduziert die Wetterabhängigkeit und die Bauzeit auf der Baustelle.

Mit dem hohen Vorfertigungsgrad eignet sich die Hybridbauweise auch gut für serielles Bauen.

UMSETZUNG DER HYBRIDBAUWEISE IN DER PRAXIS

Die ersten in Hybridbauweise errichteten Mehrfamilienhäuser haben bereits Einzug in deutsche Städte gehalten. Hier handelt es sich um Häuser, deren Kellergeschoss oder Tiefgarage sowie das Erdgeschoss als stabiles Fundament aus Stahlbeton errichtet wurden. Auch das zentrale Treppenhaus und die Aufzugsschächte sind in Beton gegossen. Dagegen sind die Außen- und Innenwände aus vorgefertigten Holzrahmenelementen gefertigt.

Decken beim Hybridhaus können, müssen aber nicht ausschließlich aus Stahlbeton sein. Es gibt mittlerweile Holzverbunddecken, die aus einem Verbund aus Holz mit Beton bestehen. Während der Beton die Druckkräfte aufnimmt, erlaubt das die Zugkräfte aufnehmende Holz größere Spannweiten und reduziert das Eigengewicht der Decke im Vergleich zu einer reinen Stahlbetondecke.

Im Einfamilienhausbereich kann z.B. das Dachgeschoss eines im Erdgeschoss klassisch mit Mauersteinen gebauten Hauses in Holzständerbauweise errichtet werden. So kann das Dachgeschoss industriell vorgefertigt werden und das Massivhaus wird Anforderungen an einen höheren Holzanteil am Bauwerk gerecht.

Noch edler, aber auch teurer ist die Ausführung des Dachgeschosses in Massivholz mit außen und innen sichtbaren Holzwänden. Die Massivholzwände sorgen durch ihre Fähigkeit zum natürlichen Feuchteausgleich genauso wie Mauersteine für ein angenehmes Raumklima. Ist die Raumluft zu trocken, geben sie Feuchte an den Raum zurück. Solche massiven Hybridhäuser wurden schon vor Jahrhunderten im Alpenraum als Bauernhäuser gebaut und stehen noch heute.

Ein ganz anderer Weg zum Hybridhaus ist die Verwendung des Mauersteins „Unipor Silvacor“ für die Außenwände. Bei diesen Steinen sind die Hohlkammern des Ziegelsteins mit Dämmstoff aus nachwachsenden Nadelholzfasern gefüllt. So bleiben alle Vorteile des massiven Bauens mit Mauersteinen erhalten. Gleichzeitig aber werden mit normalen Wandstärken beste Dämmwerte z.B. für ein Effizienzhaus 40 erreicht und das Massivhaus weist einen höheren Holzanteil zur Verbesserung der CO2-Bilanz aus.

Gerne berät Sie Ihr regionaler MYMassivhaus-Baupartner über die bestmögliche Ausführung Ihres persönlichen Traumhauses in Hybridbauweise.

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