Baugrundstück beurteilen

Wer ein Haus bauen möchte, sollte einige wichtige Punkte bereits bei der Auswahl des geeigneten Baugrundstücks berücksichtigen. Alle wichtigen Informationen erhalten Sie hier:

Wer ein Haus bauen möchte, braucht dafür ein geeignetes Grundstück. Hinter dieser Binsenweisheit stecken einige wichtige Punkte, die es bei der Wahl des passenden Baugrundstücks zu beachten gilt. Wir stellen sie Ihnen im Folgenden vor:

PASSEN AUSRICHTUNG UND GRÖSSE DES GRUNDSTÜCKS?

Ein Grundstückskauf ist normalerweise eine Entscheidung für viele Jahre und Jahrzehnte. Damit Sie sich in Ihrem zukünftigen Traumhaus lange wohlfühlen, muss auch das dazugehörige Grundstück passen. Ein ganz entscheidendes Kriterium dafür ist die Lage des Grundstücks. Hat es eine Ausrichtung nach Süden oder Südwesten bzw. lässt sich das geplante Haus so ausrichten? Das bietet nicht nur viel Sonnenlicht beim Wohnen, sondern auch beste Voraussetzungen für die Solaranlage oder Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Eine Nordausrichtung verspricht dagegen viel Schatten und ist nicht jedermanns Sache.

Wie ist der Zuschnitt des Grundstücks? Ein stark verwinkeltes Grundstück bringt Einschränkungen bei der Bebaubarkeit bzw. Wirkung des Hauses im Grundstück. Optimal ist ein rechteckiges Grundstück. Achten Sie auch auf eine unerwünschte Beschattung des geplanten Hauses durch hohe Bäume und Nachbarbebauung.

Je nach angestrebtem Haustyp sollte das Grundstück eine gewisse Mindestgröße haben. Für ein Reihenhaus reichen schon 250 qm. Die freistehende, großzügige Stadtvilla benötigt dagegen mindestens 1.000 qm Grundstück, um repräsentativ wirken zu können. Bedenken Sie, das Sie auch Platz für die Garage brauchen und Abstände zum Nachbargrundstück eingehalten werden müssen.

BEBAUBARKEIT PRÜFEN

Was Sie genau auf einem Grundstück bauen dürfen, regelt der bei der zuständigen Kommune einsehbare Bebauungsplan. Mit diesem soll ein möglichst einheitliches Bild von Wohnquartieren oder ganzen Stadtteilen sichergestellt werden. Beim Blick in den Bebauungsplan zeigt sich, ob das geplante Traumhaus in der gewünschten Größe und Höhe realisiert werden kann oder ob z.B. ein festgelegtes Baufenster oder eine vorgegebene Dachform die Bebaubarkeit so einschränken, dass sich Ihre Vorstellungen nicht realisieren lassen. Auch die Zulässigkeit von Nebengebäuden ist im Bebauungsplan geregelt. So erhalten Sie Planungssicherheit und erfahren ganz genau, was auf einem Grundstück möglich ist.

Haben Sie Zweifel, hilft Ihnen gerne Ihr regionaler MYMassivhaus-Baupartner. Er kann durch eine Bauvoranfrage klären, ob auf Ihrem Wunschgrundstück Ihr Traumhaus auch in allen Details so gebaut werden darf.

BODENBESCHAFFENHEIT FESTSTELLEN

Die Bodenbeschaffenheit spielt bei der Beurteilung eines Baugrundstücks ebenfalls eine wichtige Rolle. Felsiger Untergrund, Hanglage oder nicht tragfähiger Boden lassen die Gründungskosten für das geplante Haus schnell um einen fünfstelligen Betrag ansteigen. Insbesondere bei einem mit Keller geplanten Haus ist auch die Höhe des Grundwasserspiegels von Bedeutung. Gegebenenfalls müssen Sie erhöhte Baukosten für einen entsprechenden Feuchteschutz im Keller einkalkulieren.

Sichere Aufklärung über die Bodenbeschaffenheit verschafft nur ein Bodengutachten. Liegt keines vor, sollte mit Zustimmung des Verkäufers bereits vor dem Grundstückskauf eine entsprechende Bodenuntersuchung erfolgen. Das Bodengutachten kostet je nach Grundstücksbeschaffenheit und Umfang der Untersuchung zwischen 1.000 € und 2.500 €. Sie benötigen es ohnehin für den späteren Hausbau. Insoweit ist das Geld in keinem Fall umsonst ausgegeben. Entweder verschafft Ihnen das Bodengutachten Sicherheit und ist Teil der Hausbaukosten oder es bewahrt Sie vor einem teuren Fehlkauf.

Aus dem Bodengutachten ergeben sich auch Angaben zu eventuellen Altlasten und Bodenverunreinigungen. Vorsicht ist geboten, wenn sich auf dem Grundstück früher eine Fabrik oder Deponie befand. Lassen Sie sich vom Verkäufer des Grundstücks im notariellen Kaufvertrag die Alt- und Baulastenfreiheit des Grundstücks zusichern.

INFRASTRUKTUR UND GRUNDSTÜCKSERSCHLIESSUNG CHECKEN

Vor dem Grundstückskauf sollten Sie erkunden, ob die gewünschte Infrastruktur wie Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, ärztliche Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten vor Ort, Nähe zu weiterführenden Schulen oder die Länge des zukünftigen Arbeitsweges beim Grundstück Ihrer Wahl gegeben ist. Auch der Freizeitwert des Umfelds (Nähe zu Spielplatz, Bademöglichkeit oder kulturellen Einrichtungen) sollte Ihren Vorstellungen entsprechen.

Besichtigen Sie das Grundstück zu unterschiedlichen Tageszeiten und an verschiedenen Wochentagen um herauszufinden, ob nicht z.B. Straßenlärm, Sport- oder Gaststättenbetrieb die vermeintliche Ruhe auf Ihrem künftigen Grundstück stören. Hilfreich ist auch die Einsichtnahme in den Flächennutzungsplan der Gemeinde. Ist vielleicht eine Umgehungsstraße in der Nähe des Grundstücks geplant oder wird der freie Blick ins Grüne demnächst durch einen Neubau versperrt?

Ist das Grundstück noch nicht erschlossen, sollten Sie durch Rückfrage bei der zuständigen Gemeinde klären, ob die Erschließung auch tatsächlich vorgesehen ist und der Verkäufer bereits alle Erschließungskosten z.B. für den Anschluss an das Kanalnetz und die nächstgelegene Straße bezahlt hat oder ob diese Kosten noch vom Grundstückskäufer zu tragen sind.

GRUNDBUCH EINSEHEN

Das Grundbuch gibt Auskunft darüber, wem ein Grundstück gehört und ob Hypotheken, Grundschulden oder ein Vorkaufsrecht das Grundstück belasten. Aber auch Grunddienstbarkeiten  (z.B. Wegerechte oder Leitungsrechte für Strom) und Wohnrechte können im Grundbuch eingetragen sein. Sie müssen vor dem Grundstückskauf geprüft und gegebenen gelöscht werden.

Als Richtschnur für die Angemessenheit des geforderten Kaufpreises dient der Bodenrichtwert für das Grundstück. Die entsprechende Bodenrichtwertkarte des Gutachterausschusses kann bei jeder Gemeinde eingesehen werden. So können Sie sich vergewissern, dass Sie keinen zu hohen Quadratmeterpreis für Ihr Traumgrundstück bezahlen.

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